Referenz Eawag

 

Ein Beitrag der ENGIE Services AG

Im Rahmen des Projektes «FLUX – Neubau für Forschung und Lehre» der Eawag / Empa in Dübendorf ZH, konnte 2017 das Wettbewerbsteam bestehend aus der Totalunternehmerin HALTER und ENGIE als exklusiver Kooperationspartnerin für die Gebäudetechnik, den Gesamtleistungswettbewerb für sich entscheiden. Das Projekt «FLUX» umfasst ein mehrgeschossiges Gebäude im Standard Minergie-ECO mit total circa 5600 m2 Büro- und Laborflächen.
ENGIE war zusammen mit der Firma BEAG Engineering AG als Planungs-Subunternehmerin, für die gesamte Planung und Ausführung der HLKKS- und Gebäudeautomationsinstallationen der Areallösung im Gesamtumfang von CHF 4.8 Mio. verantwortlich. Insbesondere die Verwendung von Building Information Modeling (BIM) erlaubte es ENGIE die bekanntermassen hohe Komplexität der Gebäudetechnik in Laborgebäuden strukturiert darzustellen und von Anfang an effektive und nachhaltige Lösungen zu finden.
Individuell auf das Projekt abgestimmte Prozesse und eine von Beginn weg sehr intensive Einbidnung der Bauherrschaft ermöglichten es, trotz hoher Komplexität, fundierte, rasche und jederzeit rückverfolgbare Entscheide zu fällen. Ausgefeilte Qualitätssicherungs-Prozesse trugen dazu bei, dass das Werk bei der Schlussabnahme auf Anhieb praktisch mängelfrei war. Auf diese Weise profitieren alle Beteiligten von einer kurzen Realisierungszeit und die Bauherrschaft von einer termintreuen und reibungslosen Inbetriebnahme des Gebäudes.

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Technisches

Heizung / Kälte

  • Das Gebäude wird mit Wärme aus dem Arealwärmenetz versorgt. Dafür stehen zwei Temperaturniveaus zur Verfügung 38/28°C (Heizen), 65/40°C (Brauchwarmwasser). Die maximale Wärmeleistung beträgt total 275 kW.
  • Eine hocheffiziente Kältemaschine mit 2 internen Kältekreisläufen und einer Gesamtkälteleistung von 500 kW versorgt das Gebäude bedarfsabhängig mit Kaltwasser für die Kühlung.
  • Die Abwärme der Kältemaschine wird in das Arealwärmenetz zurückgespeist und steht für andere Anwendungen wieder zur Verfügung.
  • Die Wärmeabgabe und Kühlung in den einzelnen Räumen erfolgt bedarfsabhängig über rund 1'000 m2 installierte Heiz- / Kühldeckenflächen sowie punktuell mit Heizkörpern.

Lüftung

  • Drei Lüftungsanlagen mit variablem Luftvolumenstrom und total maximal 33'000 m3/h versorgen die einzelnen Räume im Gebäude bedarfsgerecht mit Frischluft.
  • Das Luftaufbereitungsgerät für die Labore ist für einen maximalen Luftvolumenstrom von 24'000 m3/h ausgelegt und ist wegen dem erhöhten Korrosionsrisiko der Laborabluft in Qualitätsstufe 4 ausgeführt.
  • Ein Kreislaufverbund Wärmerückgewinnungssystem gewinnt einen Grossteil der Abwärme zurück und sorgt gleichzeitig dank komplett getrennten Luftwegen dafür, dass eine Kontamination der Aussenluft durch die Abluft ausgeschlossen ist.

Sanitär

  • Für die verschiedenen Verwendungen bestehen im Gebäude getrennte Versorgungsnetze mit Stadtwasser, Osmosewasser, Grundwasser sowie Regenwasser.
  • In sogenannten No-Mix-Toiletten wird der Urin vom restlichen Schmutzwasser getrennt und in spezielle Urinsammeltanks geleitet, wo er zur weiteren Verwendung zur Verfügung steht. «Die Eawag blickt auf eine langjährige Entwicklungsgeschichte von innovativen Verfahren für die Abwassertrennung an der Quelle zurück. Dazu gehört die Urinseparierung via No-Mix-Toilette, mit der sich an der Eawag seit Jahren diverse Forschende beschäftigen. Das No-Mix-Prinzip ist einfach: Die Toilette trennt Urin und Fäkalien, so dass Urin vom übrigen Abwasser getrennt gesammelt werden kann. An der Eawag entsteht aus dem gesammelten Urin mittels einem eigens entwickelten Recyclingverfahren hochwertiger Dünger. So können die Nährstoffe aus Urin gewonnen werden und Dünger muss nicht künstlich hergestellt werden. Die Nutzung von Urin als Dünger entlastet zudem die Kläranlagen, wo im Urin enthaltener Stickstoff und Medikamentenrückstände mit grossem Energieaufwand entfernt werden. So fördert die No-Mix-Technologie den Gewässerschutz und schont Ressourcen.»
  • Das anfallende Chemieabwasser wird über ein separates Entsorgungsnetz der Abwasserreinigungsanlage / Neutralisationsanlage zugeführt.
  • Die Regenwassernutzungsanlage verfügt über einen erdverlegten Tank mit 30 m3 Fassungsvermögen.
  • Die Druckluftversorgung erfolgt über das Arealdruckluftnetz der Empa.
  • Die Versorgung mit den technischen Gasen Stickstoff und Propan erfolgt ab Flaschenbündeln.

Building Automation

  • Gebäudeautomation: Management- / Automationsebene (über LWL/Ethernet verbunden), Raum- / Laborautomation über Raumautomationsboxen, Datenschnittstellen: M-Bus, MP-Bus, KNX